Ahangama hat es uns wirklich angetan. Obwohl das Wetter nicht so toll war, hatten wir viel Spass. Neben dem Treffen mit Silvia getrauten wir uns wieder einmal aufs Surfbrett. Christina und ich waren überrascht, wieviel von unseren ersten Versuchen in Bali (vor eineinhalb Jahren…) doch hängen geblieben ist. Die Bedingungen in Ahangama waren für Anfänger aber auch hervorragend: keine Steine auf dem Grund, Wassertiefe von ca. einem Meter und Wellen in der genau richtigen Höhe. Ohne Guide mieteten wir einfach zwei Boards und versuchten uns in Eigenregie. Lustigerweise gelang tatsächlich ziemlich viel. Für Tim hatten wir jetzt zum ersten Mal eine richtige Surflesson gebucht. Er bekam einen netten Lehrer und wir staunten Bauklötze, wie der kleine Zwerg die Wellen meisterte. Der Stolz war uns allen anzusehen – Tim über seine tolle Leistung und wir über unseren mutigen kleinen Mann, der das hervorragend machte!
Nach unserer Zeit in Ahangama ging es der Küste entlang weiter in Richtung Galle (sprich: Goool 😊). Auf dem Weg dorthin machten wir noch in Unawatuna halt. Ebenfalls ein süsses kleines Städtchen, allerdings mit einem gewaltigen Haken: Hier scheint die Russenhochburg der Insel zu sein. Genau wie man auf Mallorca am Ballermann meist Deutsche sieht, sind es hier Russen. Alles ist auf Russisch angeschrieben und von Einheimischen wird man ebenfalls auf Russisch angesprochen, haha! Deshalb und auch aufgrund des andauernden Regens wollten wir uns relativ schnell wieder auf den Weg machen. Nach einer Kokosnuss wollten wir Kermit wieder auf die Strasse bringen – doch der Schlüssel war weg. Hhmm, jeder kennt das: Man überlegt sich, wo man den Schlüssel zuletzt in der Hand hatte, und wo er hätte verloren gehen können. Da es, wie gesagt, regnete, verschanzten Christina und Tim sich in Kermit und ich lief den ganzen Strand nochmals ab und suchte den Schlüssel. Und tatsächlich hatte der Kellner, welcher uns mit Kokosnüssen versorgt hatte diesen gefunden. Puuhh! Nochmals Glück gehabt. Das konnte man doppelt sagen, denn von Tuktuk Rental bekam ich eine Email, dass auf der anderen Seite der Insel Überschwemmungen und unpassierbare Strassen eine Tuktuk-Fahrt verunmöglichen würden. Wir wurden einfach etwas nass, aber ansonsten ging die Weiterfahrt nach Galle problemlos.
Kurz hatten wir diskutiert, nochmals eine Nacht länger in Ahangama zu bleiben und dafür Galle auszulassen. Aber zum Glück hatten wir uns dagegen entschieden. Galle ist wirklich einen Besuch wert! Die Hauptattraktion ist ein altes holländisches Fort, in welchem sich eine wunderschöne „Altstadt“ mit Restaurants und Hotels befindet. Leider spielte das Wetter auch hier nicht mit, und wir stellten uns vor, wie wunderbar es hier wohl sein müsste, wenn die Sonne scheinen würde…
Bei unserem Spaziergang durch das Fort kamen wir am Openair-Gericht der Stadt vorbei und wurden Zeuge einer gerichtlichen Auseinandersetzung unter Einheimischen. Es wurde geschrien und augenscheinlich war die Situation kurz davor zu eskalieren. Natürlich wollten wir dem Schauspiel weiter beiwohnen, doch die anwesenden Polizisten schickten uns leider weg. Ich kann also nicht berichten, ob es doch noch zu einer Schlägerei gekommen ist, haha!
Wir nächtigten in einem süssen Boutique-Hotel und machten uns am nächsten Tag auf den Weg nach Bentota. Das Wetter hatte uns völlig im Griff, weshalb es über Bentota von uns kaum etwas zu berichten gibt. Den ganzen Nachmittag verbrachten wir in einem gedeckten (logo!) Restaurant und betrachteten Petrus‘ nasses Werk.
Die letzte Station in Sri Lanka sollte dann die Hauptstadt sein. Es ging nach Colombo, welches einiges moderner daherkam, als ich es erwartet hätte. Der Lotus-Tower ist wirklich beeindruckend und es wäre schade gewesen, die Stadt nicht gesehen zu haben. Wir gönnten uns zum Schluss noch ein cooles Hotel mit Rooftop-Pool auf 100 Metern Höhe und einem gut ausgestatteten Gym (das erste Mal richtig trainieren in Sri Lanka…).
Es hiess nun also nicht nur „Bye Bye Sri Lanka“, sondern zumindest temporär auch Abschied nehmen vom Reisealltag. Nach so langer Zeit unterwegs ist es jedes Mal irgendwie komisch zu wissen, dass es wieder zurück in die Schweiz geht.
Bevor es auf den Flughafen ging, mussten wir noch unseren Kermit angeben. Nach unserem schwierigen Anfang hätte ich nie gedacht, dass es etwas hart würde, den liebgewonnenen indischen Rosthaufen zurück zu geben. Aber er ist uns allen wirklich ein wenig ans Herz gewachsen!
Und dann ging es los – Der Rückflug brachte uns nicht direkt in die Schweiz sondern machte in Abu Dhabi einen siebenstündigen Halt. Abu Dhabi – Moment, da war doch noch was! Ja, das ins Wasser gefallene Treffen mit meinem Jugendfreund Phillip! Wir hatten beschlossen, die Stopover-Zeit bei einem gemeinsamen Dinner zu verbringen. So holte uns Phillip am Flughafen ab und wir fuhren in den neuen Teil der Wüstenstadt und genossen einen herrlichen feucht-fröhlichen Abend beim Italiener (auch auf diesem Wege nochmals tausend Dank, Phillip!). Ziemlich gerädert, angeheitert und Müde nahmen wir den zweiten Teil unseres Fluges dann um 02:30 in der Nacht in Angriff. Inklusive Zeitverschiebung landeten wir um sieben Uhr morgens in Zürich. Bei 0 Grad! Jawoll, 0 Grad…. Nach vier Monaten mit immer um die 30 Grad war das schon ein ziemlicher Schock. Wir kauften uns Tickets für die Bahn, nahmen noch die letzten drei Stunden in Angriff und kamen kurz vor Mittag zuhause im Bündnerland an. Wenigstens wurden wir von der Sonne freundlich begrüsst. Mal schauen, wie schnell wir uns wieder an unser altes Leben gewöhnen….
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