So langsam haben Kermit und ich uns aneinander gewöhnt. Vielleicht wird da doch noch Liebe draus – wir haben ja noch zwei weitere gemeinsame Wochen. Nachdem wir in Sigiriya einen Viewpoint besuchen wollten und unverhofft von richtig starkem Regen überrascht wurden, hat er uns wirklich gute Dienste erwiesen. Wir suchten Zuflucht unter einem Baum, zogen die Plastikplanen auf allen Seiten runter und harrten fast eine Stunde lang in dem kleinen Gefährt aus. Es war richtig kuschelig gemütlich und unser kleiner Freund liess uns auch schön trocken bleiben. Als der Regen dann vorbei war, sprang er sogar ohne zu zicken an. Punkt für Kermit!
Von Sigiriya ging es dann nach Kandy. Die Stadt mit dem lustigen Namen hat uns etwas überfordert. So muss es wahrscheinlich in Indien zu und her gehen. Unglaublich viele Menschen, Verkehr wie die Hölle und Lärm überall. Wir flohen in einen wunderschönen, alten Tempel, in welchem der Zahn des Buddha aufbewahrt wird. Sehen durfte man diesen zwar nicht, aber die Schönheit des alten hölzernen Teils war auf jeden Fall einen Besuch wert. Und etwas Ruhe gab es noch oben drauf. Gerade neben dem Tempel gab es dann später noch eine traditionelle Tanzaufführung, welche wir besuchten. Neben der hübschen Folklore gab es wirklich sehenswerte akrobatische Einlagen und originelle Musikvarianten zu geniessen. Nichtsdestotrotz waren wir irgendwie froh, aus Kandy weg zu kommen….
Unsere Tuktuk Rental company hatte alles hervorragend organisiert so, dass wir am Bahnhof von Kandy unseren Kermit abgeben konnten und dieser von einem Driver heil nach Ella gefahren wurde. Dies gab uns die Möglichkeit, die weltberühmte Zugstrecke von Kandy nach Ella zu fahren. Die siebenstündige Zugfahrt war ein echtes Highlight – wunderschöne Landschaften (es ging in die Berge bis auf fast 2000m), das echte Leben der Bewohner (durch die langsame Fahrt konnte man sehr viel mitbekommen) und die fantastischen Teeplantagen. Zwischen den Waggons war es offen, und man konnte die bekannten „sich aus dem fahrenden Zug hängen lassen“-Instafotos machen. Tim lernte auf der Fahrt zwei französische Zwillingsbuben kennen und die drei verbrachten fast die ganze Zeit halb aus dem Zug hängend. Sogar wir als diesbezüglich gut geeichte Eltern konnten eine latente „Rausfall“-Angst nicht verdrängen.
Heil und zufrieden angekommen in Ella stand unser Kermit bereits wieder aufgetankt zur Weiterfahrt bereit. Wir bezogen eine weitere wirklich schöne Unterkunft und machten uns direkt auf den Weg in das coole Städtchen. Christina und ich sind beide absolut in love mit Ella. Das Städtchen hat so einen megacoolen, chilligen Vibe. Hier könnte ich auf jeden Fall länger bleiben. Zum Glück hatten wir hier drei Nächte gebucht und konnten die Vibes so etwas ausführlicher aufsaugen. Es hat zwar sehr viele Touristen aber irgendwie sind hier alle sehr relaxt drauf, Bob Marley dröhnt aus jedem Restaurant und man fühlt sich einfach wohl hier. Unsere Tage waren gefüllt mit vielen Aktivitäten. Wir bestiegen den Ella Rock (was eine doch ziemlich anspruchsvolle Wanderung war) und am nächsten Tag noch den Little Adams Peak. Dieser war sehr viel einfacher, weshalb es dort so richtig vor dicken Russen wimmelte. Die wurden mit grossen Bussen bis fast unter den Gipfel gekarrt und schleiften sich dann irgendwie noch die letzten Meter den Berg hinauf, um oben der schönen Aussicht einen richtig faden Beigeschmack zu verleihen. Christina wollte sogleich wieder runter, und ich hatte auch nicht wirklich etwas dagegen, haha. Da diese Touristengattung im Städtchen nicht anzutreffen war, fragten wir uns, wo denn die logieren. Rausgefunden haben wir es nicht und die Hauptsache war, dass die Stimmung des Städtchens so nicht beeinflusst wurde.
Desweiteren absolvierten wir eine coole cooking class bei einer local Familie, klapperten Wasserfälle ab und besuchten noch eine richtig coole Höhle. Christina hatte vorab die Bilder angeschaut und sich für diesen Trip abgemeldet (die tellergrossen Spinnen sind halt nicht so ihr Ding, haha!) so, dass Tim und ich in den Genuss eines echten Höhlenforscherabenteuers kamen. Es ging steile Leitern hinab durch extrem enge Felslöcher, und am Ende durften wir noch in einem kristallklaren Höhlensee baden. Ein richtig tolles Jungsabenteuer war das!
Nach einem Besuch bei der berühmten Nine Arch Bridge hiess es dann Abschied nehmen von einem sehr lieb gewonnenen Örtchen. Ella, we will be back!
Weiter ging die Fahrt in den Yala Nationalpark im Südosten der Insel. Hier gab es eine richtig umfangreiche Safari für uns. Wir starteten um 04:45 in der Früh und kamen kurz vor 18 Uhr abends zurück ins Hotel. Unsere Vorabinformationen besagten, dass der bekannteste Nationalpark Sri Lankas etwas überlaufen sei. Unsere persönliche Erfahrung deckt sich aber zum Glück überhaupt nicht mit dieser Aussage. Vielleicht lag es auch daran, dass wir nicht in der high season hier sind, aber wir empfanden den Tag als wunderschön und auch sehr erlebnisreich. Wir hatten das Glück, einen Leoparden ganz für uns alleine zu sichten und diesen ausführlich beobachten zu können, bevor weitere Jeeps dazu kamen. Dann gab es noch unzählige Elefanten, Büffel, Papageien, Krokodile, wild pigs und und und zu sehen. Ein weiterer Höhepunkt kurz vor Schluss war ein verliebtes Elefantenpaar, dass seinen Honeymoon so richtig zelebrierte…. Alles in allem eine richtig gelungene Safari und auch Tim hat super mitgemacht (immerhin fuhren wir über zwölf Stunden lang durch den Park…).
Nach Yala ging es jetzt wieder einmal zurück ans Meer. Wir lieben es einfach, unter Palmen im Sand zu sitzen und bei einem Bierchen dem Rauschen der Wellen zu lauschen und den warmen Wind auf der Haut zu spüren. Was braucht man meer… Wir sind jetzt in Tangalle und es geht jetzt dann weiter der Küste entlang von Strand zu Strand!
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