Unser Dubai-Programm war so richtig Städtetrip-mässig voll. Nach dem ereignisreichen Tag in der Wüste ging es am nächsten Tag in die Dubai Mall. Das riesige Einkaufszentrum ist einfach eine Wucht – das beeindruckende Aquarium in der Mitte, das originalgrosse Eishockeyfeld, all die luxuriösen Geschäfte und dann natürlich noch das Highlight – der Burj Khalifa oben drauf. Die Jungs und ich gingen noch ins Kino, um „The wild robot“ zu sehen. Das hypermoderne Kino verzückte uns alle und wir genossen den coolen Trickfilm, während sich Christina anderweitig in der Mall vergnügte. Als wir nach dem Film den Ausgangsschildern folgten, gelangten wir in eine unfassbare Spielwelt. Meine beiden Jungs waren kaum noch weiterzubewegen…
Doch wir hatten noch einen Besuch des höchsten Gebäudes der Welt mit anschliessendem Dinner gebucht und mussten pünktlich am Treffpunkt sein. Da alles so extrem weitläufig ist, dauert es eine halbe Ewigkeit, bis man an sein Ziel gelangt. Wir kamen jedoch pünktlich an und konnten so mit dem Turbolift in die 124. Etage fahren und die surreal hohe Aussicht vom Burj Khalifa geniessen. Christina hatte alles gebucht, und so war es für mich eine sehr gelungene Überraschung, dass das Dinner im schicken Armani Hotel stattfand. Wir genossen ein delikates Essen und konnten vom Platz aus auch noch die Dubai Fountain Show bestaunen.
Dubai ist schon eine krasse Stadt – das Gewusel von Millionen Menschen, der unglaubliche Verkehr und die Hektik können manchmal etwas zuviel sein. Auf der anderen Seite ist es extrem beeindruckend, wie innovativ und fortschrittlich die Metropole ist. Geht nicht, gibt’s nicht ist hier tatsächlich Programm.
Wir besuchten noch den Atlantis Wasserpark, seines Zeichens natürlich der grösste Wasserpark der Welt und buchten eine kleine Yacht, mit welcher wir, weg vom Trubel, viele Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus besichtigen konnten (Burj al Arab, The Palm, Marina etc.). Hervorzuheben war auch noch das Nachtessen im Atlantis, wo wir im Seafire Steakhouse dinierten. Genau hier hatten wir in unseren allerersten gemeinsamen Ferien vor über elf Jahren bereits zusammen gegessen.
Was auch nicht unerwähnt bleiben darf, sind die horrenden Preise für alles. Als Schweizer ist man sich nun wirklich nicht gewohnt, dass die heimischen Preise getoppt werden…. Grund für unseren Besuch in den V.A.E. war ja eigentlich, dass wir an unserer Hochzeit von einem Jugendfreund von mir, Phillip (ja, der schreibt sich wirklich so….), zu einem richtig tollen Brunch in der Buddha Bar in Dubai eingeladen wurden. Alle Beteiligten hatten sich riesig darauf gefreut und entsprechend gross war die Enttäuschung allerseits, als dann ein unaufschiebbarer Geschäftstermin dazwischenkam. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und wir werden das auf jeden Fall nachholen!
Einen bleibenden Eindruck bei mir hinterliess ebenfalls noch das Gespräch mit einem Taxifahrer aus Bangladesch, welches wir während einer staureichen Heimfahrt führen durften. Der sehr interessante Mann erklärte uns am Beispiel Saudiarabien die Vorteile der hiesigen politischen Systeme gegenüber unserer westlichen Demokratie. Ohne ins Detail zu gehen und mit allem einverstanden zu sein, muss ich zugeben, dass sich da neue Perspektiven des Denkens auftun. Es erweitert den Horizont ungemein, wenn man alternative Meinungen resp. Denkweisen erklärt bekommt und auch zuhört.
So ging unsere Zeit in Dubai zu Ende und es hiess auch, von Sacha Abschied zu nehmen. Mein Grosser hatte zwei tolle Wochen, und wir alle genossen die gemeinsame Zeit sehr. Umso grösser ist dann jeweils der Abschiedsschmerz, wenn er alleine durch die Sicherheitskontrolle geht. Aber wir sehen uns ja anfangs Dezember bereits wieder!
Beim nächsten Reiseziel gab es ein langes vor und zurück. Zuerst stand Saudiarabien auf dem Programm, was wir dann aufgrund von Visaproblemen skippten. Dann wollten wir in Dubai ein Auto mieten und von Norden her eine Rundtour durch den Oman machen. Dies scheiterte an der Versicherungsdeckung für emiratische Autos im Oman. Zu guter Letzt entschieden wir uns, in den Süden des Oman nach Salalah zu fliegen, dort einen Wagen zu mieten und von Süden her richtig Muskat zu fahren. Gesagt, getan – zum Glück hat sich alles so gefügt, denn ansonsten hätten wir es nicht bis in den Süden des Omans geschafft. Und wir müssen wirklich sagen, dass Salalah absolut atemberaubend ist. Wunderschöne Strände (Delfine sahen wir von den Liegen am Strand aus!), megafreundliche Leute (dies aber bisher im ganzen Oman) und sehenswerte Landschaften. Leider verbrachten wir nur zwei Nächte im Süden. Es hätte hier noch so einiges zu erkunden, was wir aber auf einen nächsten Besuch verschieben müssen. Bei einem Dinner lernten wir einen ausgewanderten Tschechen kennen, welcher uns mit unzähligen weiteren tollen Spots den Mund wässrig machte.
Weiter ging es auf unserem Roadtrip acht Stunden lang der wunderschönen Küste entlang. All das hätten wir nicht gesehen, wenn das Auto mieten in Dubai geklappt hätte…. Manchmal muss man einfach dem Schicksal vertrauen, und es kommt dann schon gut. Auf der Fahrt hatte es unzählige Kamele auf und neben der Fahrbahn, wir sahen Fata Morganas und staunten über die Benzinpreise (haha – für zwanzig Franken einen Tank füllen!).
Nächstes Highlight war die ewige Stadt Nizwa. Die malerische Altstadt könnte durchaus Vorlage für die Märchen aus 1001 Nacht gewesen sein. Einfach nur fantastisch! Das Fort ist ein absolutes Must-see und an Schönheit kaum zu übertreffen. Von Nizwa ging es dann weiter in die Berge nach Jabal Akhdar, wo ich jetzt gerade diese Zeilen auf 2000 Meter über Meer mit Sicht über einen beeindruckenden Canyon schreibe. Vielleicht bemerkt man meine Begeisterung für das Sultanat etwas… Mal schauen, wie uns die Hauptstadt Muskat noch begeistern wird!
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