500 Tage Weltreise

Veröffentlicht am 1. September 2024 um 12:36

Wow – was für eine Zahl! Um gleich noch ein wenig weiter bei meinen geliebten Zahlen zu bleiben: Wir haben in diesen 500 Tagen 17 Länder gesehen und 112‘000 Kilometer zurückgelegt – für uns eindrückliche Zahlen, wenngleich diese auch nicht im Ansatz widerspiegeln, welche Erlebnisse, interessanten Begegnungen, Emotionen und persönlichen Veränderungen passiert sind. Reisen bildet, sagt man so schön. Ob dies auf uns zutrifft, müsste wohl ein Aussenstehender beurteilen, aber was ich sicher sagen kann, ist, dass unser Mindset offener wurde, viele für sakrosankt gehaltene Lebensweisheiten über Bord geworfen wurden und wir den langersehnten Lebenstraum tatsächlich (auch in live) immer noch als Traum sehen.

Heimweh ist immer noch kein Thema, obwohl wir (also vor allem Tim und ich) auch immer wieder gerne ein paar Tage/Wochen in der Schweiz verbringen. Oft wurden wir gefragt: „Habt ihr es jetzt langsam gesehen? Wird das nicht langweilig mit der Zeit?“ Die Antwort ist natürlich banal – nein. Von unserer Warte her, wäre die Frage wohl eher: Ist es nicht langweilig, jeden Tag an denselben Ort zu gehen, dieselbe Arbeit zu verrichten und abends wieder an denselben Ort zurückzukehren? Tagein tagaus an derselben Tankstelle zu tanken und mit denselben Leuten dieselben Themen zu besprechen?

Nichts davon soll wertend sein und es gibt kein gut oder schlecht. Uns ist in den vielen Gesprächen mit neuen und interessanten Leuten (die meist auch nicht ganz konventionelle Lebensentwürfe verfolgen) einfach aufgefallen, dass viele Menschen in unserer westlichen Welt etwas verloren haben, nämlich auf ihre innere Stimme zu hören. Bestimmt ist dies auch sehr schwierig, wenn von aussen immer ein riesiger Lärm herrscht – Social media, Medien, Freunde, Familie – alle haben eine Vorstellung davon, wie alles zu sein hat und was „man“ so machen sollte. Dabei bleibt die leise Stimme in uns drinnen manchmal ungehört. Wir sehen, wie andere Leute ihre Träume verwirklichen (manches finden wir cool und nachahmenswert und wieder anderes widerstrebt uns total) und fragen uns dann, was denn eigentlich unser Ziel sein sollte, was uns glücklich machen würde. Es wäre dann wohl empfehlenswert, einfach mal alle Aussengeräusche auszublenden (oder abzustellen) und genau hinzuhören, was uns unsere innere Stimme zu sagen hat. Vielleicht ist es etwas ganz Banales, und plötzlich ist einem klar, was man wirklich will und was einem glücklich macht. Und wenn man das dann weiss, ist es natürlich von Vorteil, wenn das den Lieblingsmenschen auch gefällt und man so noch ein paar Verbündete findet. Uns ist in diesen 500 Tagen extrem bewusst geworden, wieviel Glück wir haben, dass wir beide diesen Traum vom Reisen gemeinsam teilen können. Wie sagt man so schön: Glück ist das einzige, was sich vermehrt, wenn man es teilen kann.

Uns erscheint wichtig, dass man diese Träume nicht auf die lange Bank schiebt, sondern raschmöglich plant, ein Ziel festsetzt und darauf hinarbeitet und dieses dann auch in die Tat umsetzt. Nichts ist schlimmer als irgendwann sagen zu müssen: „Ach, hätte ich doch…“. Kürzlich habe ich einen sehr guten Spruch dazu gelesen: „Die Menschen, die gestern gestorben sind, hatten für heute bestimmt noch Pläne“ – in diesem Sinne: Lebe den Moment. Mitnehmen kann man nichts und Erlebnisse sind 1000x mehr Wert als Dinge. Das wären so zusammengefasst die Weisheiten, die ich zum Besten geben kann, haha! Aber im Ernst, das soll hier kein Philosophie-Blog sein sondern ein Reisetagebuch. Ich wollte nur ein paar Gedanken teilen, die mir auf dem Herzen lagen.

Kurz zusammengefasst: Wir lieben unser Nomadenleben und haben noch soooo viel vor. Und was später mal sein wird, das sehen wir dann. Für den Moment ist es für uns perfekt, so wie es ist, und wir freuen uns auf die nächsten 500 Tage und die Abenteuer, welche das Leben für uns noch bereit hält!

P.S. Wenn ich irgend etwas bedaure, dann wäre es einzig, dass Sacha nicht die ganze Zeit bei uns sein kann. Ich vermisse meinen Grossen manchmal und freue mich dann umso mehr, wenn er uns irgendwo auf der Welt besuchen kommt (Wir freuen uns alle bereits, Dich in den Malediven zu sehen, Sacha!!)

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