Phuket

Veröffentlicht am 19. August 2024 um 07:24

Es ist uns tatsächlich geglückt, unser chill/detox-Programm durchzuziehen. Wir haben uns in den letzten zwei Wochen hauptsächlich gesund ernährt, kaum Alkohol getrunken und sehr viel Sport getrieben. Cheers to us, haha!!

Die ersten Tage sind wir wirklich sehr langsam angegangen und haben nicht allzu viel unternommen. Es wurde thailändische Küche genossen, endlich wieder einmal bei Familien-Massagen entspannt und den einen oder anderen Tag an den schönen Stränden Phukets gechillt. Die von Christina auf AirBnB ausgesuchte Unterkunft war der Hammer – eine riesige Wohnung auf einer Ebene im 11. Stock und mit Balkonsicht auf das Meer. Was will man meer? Dazu gab es ein Gym im Haus und einen Rooftop-Pool. Wir mieteten uns zwei Roller und erkundeten ein wenig die Gegend.

Auf unserer ersten grösseren Tour über die Halbinsel besuchten wir den Big Buddha. Für mich ein richtiges Flashback zu unserer letztjährigen Südostasien-Tour, einfach nur schön halt! Als wir jedoch Patong durchquerten, machten wir eine unangenehme Bekanntschaft mit der lokalen Polizei. Ich wurde kontrolliert und hatte den internationalen Führerschein (welchen ich natürlich besitze!) physisch nicht dabei. Es gab ausführliche Diskussionen und man einigte sich am Schluss darauf, ein paar Baht in bar zu übergeben. Eine Quittung gab es natürlich nicht… Korruption in Reinform. Wenig später parkten wir unsere Roller wie alle anderen auch vor einer Mall um für Tim nach Gummistiefeln (was eine Auflage seines Waldorf-Camps war 😊) zu suchen. Nach erfolgreicher Antiregen-Schuhwerk-Beschaffung staunten wir nicht schlecht ob der Ketten, die da an unseren Rollern hingen. Ein Security erklärte uns, dass wir nun auf den Polizeiposten gehen müssten, dort eine Busse bezahlen sollten und dann erst die Bikes wieder freigegeben würden. Auch dies liessen wir über uns ergehen und eine Stunde später fuhren wir weiter. Man sah also schon, dass die Touristen in der Supertouriregion gern gesehene Bussenlieferanten sind…

Die ganze Region wurde in den letzten Jahren zu einer richtigen Russen-Hochburg und auch Gäste aus China hatte es zahlreiche. Entsprechend litt die Authentizität der an sich wunderschönen Halbinsel etwas. Wir liessen uns unsere ersten Tage dadurch aber nicht vermiesen und genossen all die vielen schönen Seiten, welche Phuket durchaus auch zu bieten hat.

Nach einer Woche war es dann soweit und Tim besuchte zum ersten Mal eine Schule. Etwas symbolisch hatten wir das Datum ungefähr auf den Schulanfang in der Schweiz gelegt. Die Waldorf-Schule war supersüss und sehr rudimentär eingerichtet. Hühner, Ziegen und weitere Tiere liefen zur Freude der Kinder quer durch die Anlage. Die Tage waren nicht wirklich mit Lernstoff gefüllt, der Tagesablauf verlief eher wie folgt: Basteln, Tiere füttern, spielen, Ausflüge machen, gemeinsam kochen und essen sowie ein wenig Lernen. Einziger Wermutstropfen war, dass die überwiegende Mehrheit der Kinder aus China kamen (ca. 90%). Der kulturelle Unterschied ist schon ziemlich gross, und es war nicht einfach für unseren kleinen Tim, zum Englisch auch noch Chinesisch zu lernen…

Über alles gesehen war es aber eine coole Woche mit vielen Erfahrungen. Christina und ich gönnten uns in der plötzlich erhaltenen Freizeit (doch 6 Stunden am Tag….) viel me-Time. Beide lasen wir mal wieder ein Buch, machten ganz viel Sport und genossen auch einfach mal das rumfläzen.

Wie im letzten Eintrag erwähnt, wollte ich auch noch ein paar Muay Thai-Trainings besuchen. Gesagt, getan! Das erste Training war quasi ein Einzeltraining, da nur wenige Teilnehmer anwesend waren. Leider gab es kein Sparring und ich suchte mir für das zweite Mal ein grösseres Gym. Ohne viel Research zu betreiben, entschied ich mich fürs Bang Tao-Gym. Hier sah alles ganz anders aus. Ich habe noch nie ein so grosses und professionelles Kampfsport-Gym gesehen. Im von mir besuchten Training nahmen sicher 40 Kämpfer teil und rund 15 davon machten dann auch Sparring. Darunter waren einige richtig gute Kämpfer, und ich musste mich wirklich anstrengen, um mithalten zu können. Im Nachgang googelte ich das Gym dann, weil ich noch selten so viele gute Kämpfer auf einem Haufen gesehen hatte. Jetzt stellte sich heraus, dass dies ein weltweit bekanntes Gym ist, in dem bereits Leute wie George St-Pierre, Jon Jones oder – man höre und staune – Tyson Fury trainiert haben. Im Videoclip auf Youtube sah ich dann, dass Tyson Fury vor einem Jahr im exakt selben Ring gekämpft hat, wie ich. Ein klein wenig beeindruckt und stolz war ich also schon, hehe….

Dann habe ich Tim und Christina ebenfalls noch in ein Thaibox-Training mitgenommen. Nach anfänglichem Gejammer wegen der ungewohnten Bewegungsabläufe nahm sich der Trainer Christina eins zu eins vor, und nach einer Stunde verteilte diese richtig fiese Ellbogen-Schläge. Don’t mess with Christina!

Finally gingen wir dann in Phuket noch an einen Thaiboxevent, wo acht Kämpfe gezeigt wurden. Das Ambiente war gut, die Kämpfe eher mässig. Richtig cool ist halt schon, dass man einfach jeden Abend an einen Box-Anlass gehen kann. Da wir schon in Bangkok im Rajadamnern waren, hat uns das kleine Bangla Boxing Stadium aber nicht wirklich beeindruckt.

Am nächsten Morgen hiess es dann nach knapp zwei Wochen Abschied nehmen. Wir packten unsere Bags und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Jetzt geht es ab nach Chiang Mai in den Norden. Dort waren wir noch nie und wir sind sehr gespannt, was es alles zu entdecken geben wird!

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