Deutschland zum zweiten

Veröffentlicht am 3. Juli 2024 um 16:49

Nach der Abreise von Sacha und den Leuzis bezogen wir in Köln eine neue Unterkunft. Vorher machten wir aber noch eine Stadtrundfahrt durch die Karnevalshochburg. Vielleicht war es aufgrund der EM, aber die Stadt war uns irgendwie einfach zu überfüllt. Im Gegensatz zu Leipzig fiel leider auch auf, dass Köln einfach dreckiger ist als das wunderschöne «Hypezig».

Am nächsten Tag hatten wir uns in der Konkurrenzstadt Kölns verabredet – in Düsseldorf. Wir trafen dort Jürgen, welchen wir letztes Jahr in Indonesien auf dem Backpackerboot zum Komodo Nationalpark kennengelernt hatten. Zuerst gab es ein superleckeres Frühstück in einem hippen Café, und dann zeigte uns Jürgen seine Stadt. Im Gegensatz zu Köln gefiel uns Düsseldorf sehr gut. Wir schlenderten der «Kö» entlang zum Rheinufer und genossen die schöne Hauptstadt von NRW. Als es dann zu regnen begann (und es regnete also richtig!!) suchten wir im Uerigen Zuflucht. Hier gibt es klassisches Düsseldorfer Altbier. Da es lange regnete, verköstigten wir uns hier sehr ausgiebig, haha! Der Bierdeckel war also am Ende des Nachmittags voll mit Strichen. Hierzu muss man wissen, dass nicht jede Runde direkt bezahlt wird, sondern erst am Ende die unzähligen Striche auf dem Bierdeckel zur Findung des Rechnungsbetrages konsultiert werden.

Jürgen musste dann irgendwann gehen und gab uns noch einen tollen Tipp für ein portugiesisches Restaurant, wo wir leicht angetrunken dann noch opulent dinierten. Es war wieder einmal toll, eine Bekanntschaft von unserer Reise in seinem heimischen Territorium zu treffen!

Ebenfalls auf Jürgens Empfehlung hin, besuchten wir am nächsten Tag nicht direkt Dortmund, sondern machten einen Abstecher in die Studentenstadt Münster. Um es vorweg zu nehmen – auch dieser Tipp war fantastisch! Im Gegensatz zu den hektischen Grosstädten war Münster analog zu Freiburg ein hübsches kleines Städtchen mit einer tollen Altstadt und sehenswerten Gebäuden.

Ganz anders dann Dortmund. Wir hatten bis jetzt viele schöne Orte in unserem nördlichen Nachbarland gesehen, und eines ist klar: Dortmund gehört nicht dazu 😊… Über die Stadt gibt es eigentlich gar nicht so viel zu sagen. Als wir an einem Abend bei einem Italiener direkt neben der Fanzone assen und gleichzeitig ein Fussballspiel schauten, brachte es ein Einheimischer auf den Punkt. Wir hatten ihn gefragt, was wir denn hier Schönes machen könnten. Seine Antwort: Fahrt nach Düsseldorf, da ist es schön! Dem gibt es nichts hinzuzufügen.

Es kam wieder der Tag eines Spiels und wir freuten uns, les Bleus in Action zu sehen. Die Innenstadt war schon am morgen voll mit fröhlichen und herrlich kostümierten französischen Fans. Nach intensivem Research hatte Christina auch in Dortmund noch ein gutes Café fürs Frühstück gefunden und ich konnte mal wieder mein geliebtes «Avo on Toast» geniessen. Danach gingen wir zum Bahnhof und holten meinen Ältesten ab. Sacha freute sich schon riesig darauf, endlich mal Mbappé live zu sehen.

Wir sollten nicht enttäuscht werden. Das altehrwürdige Westfalen-Stadion (neu leider Signal Iduna Park) war beeindruckend, und wir genossen das spannende Spiel Frankreich gegen Polen. Die anwesenden Stars wie Lewandowski, Mbappé, Giroud, Tchouameni etc. liessen unsere Fussballherzen höher schlagen. Am Schluss schaute ein gerechtes 1:1 heraus. Danach besuchten wir noch ein Steak-Restaurant und dann ging es ins Bett, um am nächsten Tag rechtzeitig aus den Federn zu kommen. Wir mussten noch einmal eine lange Strecke hinter uns bringen. Stuttgart hiess das Ziel!

Wir kamen einmal mehr pünktlich an, bezogen unser Quartier und bereits ging es auf ans nächste Spiel: Belgien gegen die Ukraine. Auch hier sollte es grosse Namen zu sehen geben: Kevin de Bruyne, Lukaku, Doku um nur ein paar der Belgier zu nennen. Leider hielt das Spiel nicht, was die Namen versprachen. Es war ein langweiliger Grottenkick und endete mit einem logischen 0:0. Naja, drei gute Spiele und ein schlechtes – von der Quote her also eigentlich so zu erwarten.

Da das Wetter nicht so mitspielte und das Stadion etwas ausserhalb liegt, entschlossen wir uns, Pizza in unsere Wohnung zu bestellen und Tschechien gegen die Türkei im TV zu sehen. Tim feierte es, sein Zimmer (und Bett) mit seinem grossen Bruder zu teilen, und die beiden machten auch noch weiter Rambazamba als Christina und ich bereits im Bett lagen.

Am nächsten Morgen hiess es nun, von Deutschland Abschied zu nehmen und zurück in die Schweiz zu fahren. Durch den sintflutartigen Regen brachten wir zuerst Sacha nach Hause und fuhren dann zu meinen Eltern nach Mönchaltorf.

Nach all den exotischen Ländern war es auch einmal schön, ein uns eigentlich so nahes Land zu bereisen. Deutschland hat uns, mit wenigen Ausnahmen, wirklich sehr gefallen und die Vibes während eines Anlasses wie der EM sind immer etwas ganz Besonderes.

Jetzt werden wir ein paar Tage bei meinen Eltern verbringen, dann ein wenig detoxen und chillen in Savognin und anschliessend geht es nochmals nach Deutschland!

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