Deutschland - Hopp Schwiiz!!

Veröffentlicht am 20. Juni 2024 um 18:32

Die Tage in Savognin gingen schnell vorbei und schon hiess es wieder Aufbruch. Wir fuhren am Mittwoch ins Unterland, um noch eine Nacht bei meinen Eltern zu verbringen. Am nächsten Morgen ging es dann los in Richtung Schwarzwald – der Europapark stand auf dem Programm! Tim’s (und jeweils auch mein) Highlight 😊!! Seit meiner Kindheit liebe ich diesen liebevoll gestalteten Freizeitpark und besuche ihn eigentlich jedes Jahr einmal. Tim hat mittlerweile eine Grösse, die viele Bahnen erlaubt, und der Kleine hat genauso eine grosse Freude wie ich! Einzig Christina sind die vielen Leute meist etwas zu viel. Wenn dem nicht so wäre, würden Tim und ich wahrscheinlich jede zweite Woche einen Park besuchen, haha!

Am Abend fuhren wir dann in unsere Unterkunft in Freiburg. Wir dinierten in einem richtig guten Restaurant direkt am Münsterplatz. Beide waren wir ziemlich geflasht vom Charme der kleinen Stadt. Beim Bezahlen der Rechnung wurde uns dann auch noch die Inflation in Europa so richtig bewusst – die Preise in Deutschland hatte ich irgendwie anders in Erinnerung.

Den nächsten Tag verbrachten wir dann ebenfalls in Freiburg, bestiegen das ehrwürdige Münster und erwanderten uns die hübsche Altstadt. Am Abend kam dann für Tim (und natürlich auch uns) das nächste Highlight: Wir fuhren zu den Langes, eine Familie, die wir in Sapa, Vietnams Norden kennengelernt hatten. Tim lag uns schon lange in den Ohren, dass er seinen Freund Reto endlich mal wieder sehen wolle. Freundlicherweise durften wir zwei Nächte bei Ihnen verbringen. Wir hatten eine richtig tolle Zeit und konnten uns mal wieder mit Gleichgesinnten über unseren von uns so geliebten Lebensstil austauschen. Auch bekamen wir noch viele neue Reiseinspirationen von den vieren. Nach gemeinsamem Fussball schauen (es spielten sowohl Deutschland als auch die Schweiz ihre ersten Spiele) ging dann die tolle Reunion bereits wieder vorbei. Bei der Verabschiedung versicherten wir uns, dass es garantiert eine weitere Runde geben wird (entweder in Freiburg, Savognin oder sonst wo auf der Welt…).

Es galt nun, die fast 700 km nach Leipzig zu fahren. Dort fand unser erstes EM-Spiel statt. Wir kamen gut durch und konnten uns während zwei Tagen die überraschend schöne Stadt im Osten anschauen. Leipzig ist blitzsauber, modern, im Zentrum aber geschmückt mit unglaublich schönen alten Gebäuden und bewohnt von freundlichen Menschen. Wir fühlten uns pudelwohl und lernten sehr viel über eine der interessantesten und geschichtsträchtigsten Städte Deutschlands. Dass Schiller in Leipzig wohnte, war mit bekannt, dass aber auch die Gründung der Schrebergärten dort stattfand, war für mich absolut neu.  

Am frühen Nachmittag des Dienstags kam dann Sacha nach einer langen Zugreise ebenfalls an. Die Wiedersehensfreude war gross, und wir machten uns sogleich in die Fanzone auf. Auch hier war die Organisation grandios, und wir genossen die vielen Attraktionen, die die Veranstalter der EM für die Besucher bereit hielten. Es gab ein Riesenrad mit toller Sicht über Leipzig, viele Fussballspiele, den Auftritt der 90er-Eurodance-Band Culture Beat und sogar noch den leibhaftigen Panenka (Erfinder des legendären Elfmetertricks «Panenka»). Die Tschechen feierten natürlich ihren Nationalhelden und wir genossen die friedliche Stimmung.

Dann ging es ans Spiel – die Redbull-Arena treibt einem Zürcher (der seit zwei Jahrzehnten auf ein Stadion wartet!!) die Tränen in die Augen. Catering perfekt, Sicht auf allen Rängen perfekt, Grösse, Design, Platz usw – einfach alles perfekt. Wir genossen ein friedliches Fussballfest mit Portugiesen und Tschechen, und meine beiden Jungs konnten ihr grosses Idol CR7 noch ein (wahrscheinlich) letztes Mal live erleben.

Das nächste Spiel kam bereits am nächsten Tag – vorher mussten wir aber noch weitere 500 km von Leipzig nach Köln düsen. Es ging früh los, damit es auch sicher reichen würde. Die Fahrt verlief wieder zügig und wir konnten auch noch in unserer Unterkunft etwas ausserhalb Kölns einchecken. In der Fan-Area traffen wir dann neben Tausenden von Schweizern auch noch die Leuzis und ein paar weitere Bekannte aus der Schweiz. Tim und Sacha feierten es natürlich, ihre Cousine und Cousin zu sehen. Nach einem lockeren Bier-Warmup machten wir alle zusammen den Fanmarsch mit. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung, und alle freuten sich auf einen klaren Schweizer Sieg. Leider kam es etwas anders. Nach der sehr positiven Erfahrung mit der Organisation in Leipzig, hinkte Köln hier etwas hinterher. Endlose Warteschlangen beim Einlass und den Verpflegungsständen machten alles etwas umständlicher. Aber dann ging es los – zuerst unsere Hymne und dann die eindrückliche Gesangseinlage der in der personellen Überzahl anwesenden Schotten. Sehr eindrücklich…

Das Spiel war dann etwas magere Kost – immerhin schaffte es  unsere Nati, die Niederlage abzuwenden und erkämpfte sich ein Unentschieden. Eigentlich sollte jetzt beim Einzug in die KO-Phase nicht mehr viel falsch laufen. Das Erlebnis eines Schweizer Spiels an einem grossen Turnier wird aber allen von uns fest in Erinnerung bleiben!

Ausgeschlafen ging es dann am nächsten Tag an den HB in Köln. Wir trafen die Leuzis nochmals beim Dom und «zmörgeleten» zusammen. Dann hiess es wieder Abschied zu nehmen – Sacha und die Leuzis nahmen den (natürlich verspäteten Deutsche Bahn- 😊) Zug und fuhren zurück in die Schweiz. Wir sehen uns dann nächste Woche in Dortmund wieder!!

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