Nachdem wir Lesotho verlassen hatten, ging es in Südafrika noch ein paar Kilometer weiter bis Middelburg, wo wir einen Zwischenstopp machten. Die Übernachtung in einem alten Herrenhaus bei einem sehr netten aber irgendwie etwas unheimlichen alten Ehepaar hätte auch der Anfang aus einem Horrorfilm sein können, haha! Total verlassen, irgendwo im Juhee, ohne Nachbarn in einem circa 100 Jahre alten knarzenden Haus mit 5 Meter hohen Räumen war es schon etwas spooky… Aber es war nur eine Nacht und dann ging es weiter nach Oudtshoorn. Im süssen Westcape-Ort erholten wir uns von den anstrengenden Tagen zuvor. Es wurde ein schmuckes kleines Häuschen mit Garten in einer Gated Community bezogen und wir fühlten uns so wohl, dass wir sogar einmal einen Abend zuhause bei einem traditionellen Braai (südafrikanisches Barbecue) verbrachten. Wir liessen die Tage gemütlich angehen und hatten kein riesiges Programm. Einen Tag durfte Tim bestimmen – wir besuchten ein Sanctuary. Die Cango Wildlife Ranch bot keine freilebenden Wildtiere, sondern war ein normaler Zoo. Wir sehen die Tiere natürlich lieber in freier Wildbahn, aber für den Kleinen ist es auch ab und zu schön, nicht zwei Stunden auf der Lauer liegen zu müssen, um eine Raubkatze zu sehen. Bei allen Sanctuarys hier haben die Tiere mehr Auslauf als in den uns bekannten europäischen Zoos. Auch werden häufig «Touren» angeboten, was für den normalen Zoobesucher sehr interessant ist, da man doch einiges mehr an Infos über die Tiere erhält, als wenn man einfach vor den Glasscheiben rumsteht. Die von uns hier besuchten Sanctuarys hatten auf uns jedenfalls alle einen guten Eindruck gemacht (soweit wir das bei einem kurzen Besuch beurteilen können/dürfen).
Am nächsten Tag besuchten wir Prince Albert, ein wirklich tolles kleines Städtchen. Irgendwie kommt es uns so vor, als hätten einzelne Ortschaften hier so etwas wie ein Motto und «verkleiden» sich als amerikanische Kleinstadt oder alte Goldgräberstadt oder dergleichen. Vor allem auf der Westseite ist es uns teilweise so vorgekommen. Über den schönen Swartbergpass ging es dann zurück nach Oudtshoorn, Auf dem Weg besuchten wir noch die Cango Caves, welche wirklich beeindruckend sind. Anscheinend ist eine der Guides in den Höhlen ein kleiner Youtube-Star. Ein Junge aus unserer Gruppe erkannte sie, und so gab sie noch ihr berühmtes Ave Maria in den Caves zum besten (Gänsehaut pur… kann auf Youtube gefunden werden).
Nach erholsamen Tagen in Oudtshoorn ging es auf der Route 62 über Barrydale (eine weitere verkleidete Stadt – dieses Mal die 60er aus den USA) zurück in die Winelands nach Franschhoek. Hier gab es die ersten Déja-vues von vor zwei Monaten. Wir bewohnten ein einfaches Holzhäuschen bei zwei netten, vor zehn Jahren hierher ausgewanderten Deutschen. Die Tage verbrachten wir auf den Weingütern und genossen den vorzüglichen Wein in unzähligen Tastings. Wir liessen uns sogar hinreissen und bestellten uns ein paar Kisten der edlen Tropfen in die Schweiz (Danke Maja fürs Entgegennehmen und vorallem «nicht ohne uns trinken!»). Boschendal bietet sogar ein Kids-Programm an (die Kids werden zwei Stunden bespasst (Survival Skills, Essen selber zubereiten etc.)) während sich die Eltern dem Weingenuss hingeben können 😊. Tim lernte natürlich sogleich wieder zwei neue Freunde kennen und verabredete sich in Eigenregie nochmals für den nächsten Tag, haha!
Die letzten Tage hier in Südafrika wohnten wir jetzt noch in Sea Point in Kapstadt. Die Unterkunft hatte Meerblick und war superstylish. Überhaupt haben wir in der letzten Zeit unheimlich Glück mit den Unterkünften. Per Zufall waren gleichzeitig noch Freunde von Adi und Maja hier, und wir verbrachten noch einen lustigen Abend mit den Bosshards. An der Waterfront liess sich Tim nochmals (wie vor zwei Monaten) seine Karate Kid-Zöpfchen flechten und wir genossen noch die letzten delikaten (und noch günstigen…) Nachtessen in Kapstadt. Als Highlight muss noch die Besteigung des Lion’s Head erwähnt werden. Der Aufstieg war abenteuerlicher als erwartet und der Ausblick ist spektakulär!
So, das wars jetzt mit Südafrika! Wir hatten eine tolle, sehr intensive Zeit in diesem wunderschönen und abwechslungsreichen Land. Auf jeden Fall wird es nicht unser letzter Besuch gewesen sein, soviel steht fest. Aber bei uns allen macht sich langsam das Inselfieber breit… Wir alle benötigen nun Zeit, alles erlebte zu verarbeiten und neue Energie zu tanken. Aus diesem Grund haben wir entschieden, die letzten Wochen vor unserer Rückkehr nach Europa auf den Seychellen zu verbringen. Von uns war noch keiner dort, und wir freuen uns riesig auf warmes Wasser, richtig heisse Temperaturen und Inselfeeling. Diese Zeilen schreibe ich im Flughafenhotel und morgen früh geht dann der Flug über Jo’burg nach Mahé – wir freuen uns!!!
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