Koh Lipe ist eine coole, kleine Ferieninsel. Irgendwie eine Mischung aus Koh Tao und Samui. Das chillige von Tao und doch etwas touristisch wie Samui. Uns hat die Zeit dort sehr gut gefallen. Tim hat mal wieder einen deutschsprachigen Buddy gefunden. Mit Mattis und seiner Familie gingen wir schnorcheln und auch ansonsten verbrachten wir eine gute Zeit. Das Resort Anda hatte einen richtig tollen Style – alles in dunklem Holz gehalten und auch direkt am Strand gelegen.
Mit Kayaks wagten wir uns auf eine nahe gelegene Insel. Beim Rückweg wollten wir noch eine andere Insel umrunden. Zum Glück merkten Christina und ich beide, dass die Wellen etwas gar hoch waren…. So brachen wir die Expedition dann noch rechtzeitig ab und kamen heil am heimischen Strand an.
Wir merkten beide langsam, dass die Tage unserer ersten Reiseperiode langsam ablaufen. Entsprechend wichtiger wurde die Diskussion über die nächsten resp. letzten Reiseschritte. Lange war die Rückkehr weit weg und nun stand sie schon fast vor der Tür. Wir können uns eine Rückkehr zurzeit sehr schwer vorstellen. Zu sehr haben wir uns an unser Vagabundenleben gewöhnt. Um es mal wieder kurz zusammen zu fassen: WIR LIEBEN ES!!!!! Dazu später mehr…
Koh Phi Phi (also der Strand aus „The Beach“) hatte ich einmal bei einem Firmenanlass besucht. Da es mir sehr gefallen hatte, wollte ich meine beiden Begleiter ebenfalls kurz dahin entführen. Diverse Reisende, die wir kennen gelernt hatten, schilderten uns das heutige Phi Phi allerdings als Ballermann im Thaistyle. Entsprechend liessen wir das aus. Auch Phuket selber scheint ein ziemliches Russen-Mekka zu sein. Finally entschieden wir uns also, einfach von Insel zu Insel weiter zu reisen.
Nächster Stop war dann das nahegelegene Koh Kradan. Auf diesem hatte irgendein Reisemagazin ebenfalls einen Strand zum schönsten der Welt gekürt. Wir beschlossen, uns das beste Hotel der Insel, direkt an diesem Strand, zu gönnen. Ein klein wenig waren wir dann doch enttäuscht. Wir bezahlten mehr als das Doppelte unseres üblichen „Unterkunfts-Preises“ und der Bungalow war gerade so ok. Im Vergleich zum bloss 40km entfernten Koh Lipe liess sich der Preis irgendwie nicht rechtfertigen. Tim bekam auch häufig seine meistgehasste Antwort in Asien zu hören: „No have…“ 😊Die Saison hat anscheinend gerade erst begonnen und entsprechend war vieles noch im Aufbau, und der Staff schien ebenfalls noch nicht sonderlich erprobt zu sein.
Spannend war der Besuch eines italienischen Restaurants/Resorts auf der Insel. Tim schloss gleich Freundschaft mit dem Sohn des Inhabers, und wir tauschten uns mit diesem intensiv aus. Es war spannend zu hören, wie es ihm während der Coronazeit ergangen war. Keine Hilfe vom Staat, er musste sein Zuhause und seine Einnahmequelle für fast 3 Jahre verlassen (auf Anweisung der Regierung) und bei der Rückkehr (das war erst ein paar Monate her) musste er ansehen, wie sich der Dschungel sein Revier zurückerobert hatte: umgefallene Palmen, welche seine Bungalows zerstört hatten; Pflanzen, welche sich den Weg in die Behausung gesucht hatten etc.
Als nächster Stop stand dann Koh Mook auf dem Programm. Dieses lag sehr nahe, und wir erreichten unser Ziel nach rund 40 Minuten mit dem Boot. Koh Mook war eine echte Offenbarung. Genau so muss eine noch nicht so touristische Thailandinsel aussehen. Grösstenteils bewohnt von Einheimischen, eine superentspannte Atmosphäre, tolle Strände, klares Wasser… Obwohl die Insel klein ist, lohnte es sich, Roller zu mieten. Autos gibt es auf der Insel nicht. Man kann sich von Seitenwagen-Rollern taximässig chauffieren lassen, Roller mieten oder zu Fuss unterwegs sein. Wir sogen unsere letzten Inseltage hier so richtig auf, machten zwei private Ausflüge mit dem Longtailboot, lernten noch ein paar Thurgauer kennen und liessen einfach noch einmal die Seele baumeln. Einer der beiden privaten Touren ist besonders zu erwähnen: die Emerald Cave – wir mussten zuerst 80m durch eine stockfinstere Höhle schwimmen, bevor wir dann in einer einsamen Lagune ankamen. Das Erlebnis war megacool, Christina überwand ihre Angst und konnte sich als Belohnung über den wunderbaren Anblick der geschlossenen Bucht freuen. Hier könnte ich auch länger bleiben…
…aber leider ging ja dann der Flug nach Bangkok vom Festland aus. 12 Stunden, eine Fährfahrt, eine Taxifahrt, ein langer Aufenthalt am Flughafen von Trang (wo man nicht sonderlich viel machen kann) und ein kurzer Inlandflug später waren wir dann zurück auf Anfang! Bangkok – hier hatte vor rund 7.5 Monaten unsere Reise begonnen. Die Tage in der Stadt verbrachten wir hauptsächlich in Malls, haha! Wir mussten uns neue Kleider kaufen (man bedenke, dass ich z.B. gerade einmal sieben Shirts dabei hatte, welche von Laundrys in neun Ländern malträtiert wurden, haha!). Auch Winterkleider galt es zu kaufen – in der Schweiz scheint es ja ziemlich kalt zu sein, bbrr! Auf die Hochzeit bekamen wir von Freunden noch eine Übernachtung im schicken „The Standard“ (mit der höchsten Rooftop-Bar Asiens) geschenkt. Wir buchten noch zwei Nächte dazu und gönnten uns so richtig Luxus. Das Zimmer war fantastisch, das Frühstück das Beste, das ich in den letzten Monaten geniessen durfte und sogar das Personal war ausgezeichnet. Mit dem nötigen Budget ist das Hotel also eine echte Empfehlung (Danke nochmals, Fäbe und Annina!!).
Auch diese Tage gingen viel zu schnell vorbei und so sitzen wir jetzt im Flieger zurück in die Schweiz. Was gibt es noch zu sagen? Die letzten Monate waren für uns unfassbar – was wir alles erleben durften, ist ein wahnsinniges Privileg. Wir wissen noch nicht so genau, wie fest wir uns verändert haben und wie gut wir uns in der Schweiz für die nächste Zeit wieder „integrieren“ können. Bleiben wird auf jeden Fall die Erkenntnis, dass wir alle (Sacha zähle ich natürlich auch dazu) als Team super funktionieren und dass wir aufeinander zählen können. Ebenfalls bleiben unzählige tolle Erlebnisse und Geschichten. Manchmal war es etwas rauh, manchmal einfach nur wunderschön… Nehmen wir als Beispiel den Motorrad-Unfall von Sacha und mir am Tag vor der Hochzeit: Der Unfall war ein Schock, das Reinigen der Wunden tat verdammt weh, am nächsten Tag musste ich mit Schuhen (anstatt wie geplant barfuss) und Verbänden meinen Hochzeitstanz irgendwie über die Bühne bringen (😊). Nach einer gewissen Zeit sind die Wunden verheilt, der Schmerz ist weg und es bleibt eine unvergessliche Geschichte, welche noch hundert Mal erzählt werden wird… manchmal ist der Schmerz und die Schwierigkeit ein Zeichen dafür, dass es die Erfahrung wert war (nicht, dass wir nochmals hinfallen wollen, haha!).
Wir kehren also mit einem prall gefüllten Erfahrungsschatz zurück, freuen uns, Weihnachten mit unserer Familie feiern zu können und auch alle Freunde wieder zu sehen. Gleich gross ist aber bereits hier im Flugzeug die Vorfreude auf den nächsten Teil unseres grossen Abenteuers – nach dem Ski fahren geht es weiter, so viel ist sicher…
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